Fische und mehr in Busan

Heute Sonntag, 29. April, machen wir bereits unseren letzten Ausflug vom Schiff aus – am frühen Morgen sind wir in Busan in Südkorea angekommen. Dann hiess es wieder um 05:15 Uhr aufstehen, damit wir die zur Verfügung stehende Zeit optimal nutzen konnten. Unsere Reiseführerin, Liha De, hat man zuerst nicht sehr gut verstanden, aber mit der Zeit ging’s dann etwas besser. Schliesslich hätten wir mit der Aussprache ihrer 40 Vokale und Konsonanten auch unsere liebe Mühe – vom Schreiben gar nicht zu reden. Es wird zwar auch von links nach rechts geschrieben, aber je nach Buchstabenreihenfolge werden die Zeichen nicht nebeneinander sondern untereinander geschrieben.

Busan ist nach der Hauptstadt Seoul (12 Mio Einwohner) mit 4 Mio Einwohner die zweitgrösste Stadt von Südkorea. Das Land hat total knapp 50 Mio Einwohner, wird auf drei Seiten vom Meer umgeben und grenzt oben an Nordkorea. Busan ist die fünftgrösste Hafenstadt der Welt und schlägt pro Jahr ca. 16 Mio Container um – das sind knapp 45’000 Container pro Tag! In Busan gibt es wegen der Meeresnähe übrigens sehr viele Brücken und interessanterweise besteht Korea zu 70% aus Bergen, daher sind die Wohngebiete eher konzentriert und es gibt viele Hochhäuser mit Wohnungen. Aktuell herrscht übrigens Kindermangel, es gibt nur ein Kind pro zwei Familien.

In Südkorea finden sich auch ein paar der grössten Schiffswerften und einige auch bei uns bekannte Konzerne haben ihre Hauptsitze ebenfalls hier (u.a. Samsung, Hyundai, Daewoo). Für Auto-Interessierte: Samsung baut hier übrigens verschiedene Automodelle und auf der Strasse sind der Hyundai Grandeur und der Hyundai Sonata aufgefallen, sehr schöne grosse Limousinen, die es bei uns in dieser Form nicht gibt.

Wir sind ja an einem Sonntag in Busan – da haben die Läden grundsätzlich geschlossen. Eine Ausnahme bilden die Kaufhäuser und die Supermärkte/Lebensmittelläden, diese haben am Sonntag geöffnet und dann dafür am Montag geschlossen. Schliesslich haben die Leute am Sonntag ja mehr Zeit für einen Einkauf – das könnte man sich bei uns auch mal überlegen, statt alles in den Samstag zu packen…

Das Wetter war ganz passabel, zuerst sonnig, dann etwas bewölkt bei ca. 20 Grad. Im Winter kann es hier auch schneien und anscheinend war es im letzten Winter zwei Wochen lang bis -20 Grad kalt. Im Sommer bleibt es auch nachts sehr warm und viele Einheimische aus Südkorea kommen nach Busan in die Sommerferien, da es hier die schönsten Strände gibt.

Seit 1996 findet hier auch das BIFF – das Busan International Film Festival – alljährlich im Oktober statt. Das BIFF ist das grösste asiatische Filmfestival. Im Zentrum der Stadt gibt es ähnlich wie in Hollywood eine Strasse, in welcher prominente Filmstars verewigt sind – hier haben sie ihren Händeabdruck hinterlassen.

Wir haben auch in Busan einen Buddha-Tempel (Bemeosa – heilige Fische) besucht, es soll sich dabei um den viertwichtigsten Tempel in Südkorea handeln. Nach unserer Meinung war das eine der schönsten Tempelanlagen, die wir besucht haben. Sie liegt im Wald und die verschiedenen Gebäude verteilen sich auf dem gesamten Areal, zusätzlich sind die Buddhas sehr farbenfroh. Die Zeremonien im Tempel finden frühmorgens (ca. 04:00 Uhr) und abends (ca. 20:00) statt, wobei die Zeremonien immer mit den vier wichtigen Instrumenten begonnen werden: Glocke (symbolisiert die Tiere), Pauke (Mensch), Gong (Himmel) und Trommel (Wasser). Diese Instrumente sollen Buddha eine Stimme verleihen und sind in Korea in jedem Tempel anzutreffen. Buddha wird übrigens oft mit seinen 16 Anhängern oder Schülern gezeigt, wobei seine Lieblingsschüler rechts und links von ihm sitzen. Der Buddhismus sei übrigens von Indien nach China, von China nach Korea und von dort nach Japan gelangt. Auf dem Tempelareal gab es übrigens viele kleine Steintürmchen, die von Besuchern aufgetürmt wurden. Wenn man die Steine zu Türmchen bauen kann, werden einem die dabei geäusserten Wünsche erfüllt…

Anschliessend sind wir ins Zentrum der Stadt gefahren und sind dort durch den Fischmarkt (New Donga Fish Market) geschlendert. Sehr imposant, welche Arten von Fisch, Muscheln, Krebsen, etc. aus dem Meer gefangen und dort frisch verkauft werden. Ebenso imposant ist übrigens auch der zugehörige Geruch… 🙂

Danach blieb noch kurz Zeit, um im Zentrum durch die Ladengassen des „International Markets“ zu gehen- der Name kommt übrigens daher, dass dort während des Kriegs von den Bewohnern die internationalen Hilfsgüter wieder verkauft wurden, um zu Geld zu kommen. Um plangemäss in Peking anzukommen, konnten wir leider nur bis Anfangs Nachmittag bleiben und mussten dann wieder zurück aufs Schiff. Schade, hier hätte es noch ein paar Dinge mehr zu entdecken gegeben und Südkorea ist auf jeden Fall auch nochmal eine Reise wert…

PS: Damit endet unsere Berichterstattung von der Kreuzfahrt. Wegen der langsamen Internetverbindung auf dem Schiff konnten wir leider keine Bilder veröffentlichen, aber das werden wir nachholen. Wir freuen uns jetzt noch auf ein paar Erlebnisse in Peking.

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